Gleich zweimal fuhr Andreas Kofler bei seiner Premiere in die Punkteränge bei der
Supersport-Weltmeisterschaft im tschechischen Most. Der 18-Jährige überzeugte als Ersatzfahrer für den verletzten Oliver Bayliss und landete im ersten Rennen auf Platz 14 sowie auf Rang 15 in dem von
wechselhaften Bedingungen geprägten zweiten Lauf. Sein Bruder Maximilian verpasste den Sprung in die Punkteränge hingegen.
"Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll. Das ganze Wochenende lief einfach super", strahlte Andreas, der gleich bei
seinem WM-Debüt zweimal unter die Top 15 fuhr. Zum ersten Mal war er in Most auf der Ducati Panigale V2 des D34G Teams unterwegs und fand sich von Beginn an gut im WM-Feld zurecht. Die Strecke selbst
kannte er schon aus der Internationalen Deutschen Motorradstraßenmeisterschaft (IDM), wo er normal auf Yamaha unterwegs ist.
"Dass ich die Strecke kannte, war natürlich ein Vorteil, aber die Ducati war völlig neu für mich. Dank meines Bruders und auch des Teams habe ich mich aber schnell darauf zurechtgefunden", berichtete
der Attnang-Puchheimer. Schon in der Qualifikation überraschte er mit Rang 16, im ersten Rennen war er nach wenigen Kurven schon auf Position acht, ehe das Rennen wegen Öl auf der Strecke abgebrochen
und neugestartet wurde.
"Der Neustart ist mir nicht ganz so gut geglückt, aber ich konnte mich wieder nach vor arbeiten und landete schlussendlich auf Platz 15", schilderte er. Somit holte er seinen ersten WM-Punkt im
ersten WM-Auftritt seiner Karriere. Knapp hinter ihm erreichte sein Bruder Maximilian, der vor zwei Wochen in Imola in den Punkten landete, das Ziel im ersten Lauf. Platz 18 erreichte der
22-Jährige.
"Leider war meine Qualifikation nicht so gut, jetzt musste ich mich von der achten Reihe aus vorarbeiten. Am Ende gingen dann zwischen den Gruppen die Löcher auf und ich konnte nicht um die Punkte
mitkämpfen", berichtete Maximilian.
Das zweite Rennen in Most wurde dann durch einen Regenschauer völlig durcheinandergewirbelt. Zur Rennmitte begann es heftig zu regnen, alle Fahrer waren mit Trockenreifen gestartet. Wie alle
Topfahrer gingen Andreas und Maximilian, die zu diesem Zeitpunkt beide in den Punkten lagen, an die Box, zogen die Regenreifen auf. Einige Piloten blieben aber auf der Strecke und der heftige Schauer
war nur ein kurzer und so brachte der Reifenpoker den beiden Brüdern kein Glück.
"Nach nur wenigen Runden waren die Trockenreifen schon wieder besser. Jene Fahrer, die draußen blieben, hatten für das letzte Drittel einen großen Vorteil. Und wir haben ja auch über eine Minute an
der Box verloren", schilderte Max, der schlussendlich auf Platz 20 landete und wie WM-Leader Nicolo Bulega punktelos blieb. Auch der Italiener gehörte zu den Fahrern, die einen Stopp einlegten.
So gewann überraschend der Brite Tarran Mackenzie seinen ersten WM-Lauf und jene acht Fahrer, die nicht in die Boxenstraße einbogen, belegten die Ränge eins bis acht. Andreas überquerte die Ziellinie
auf dem zwölften Rang, also als Viertbester jener Fahrer, die wechselten. Doch aufgrund einer Zeitstrafe, da sein Stopp die Mindestzeit in der Boxenstraße unterschritt, wurde er schlussendlich auf
Platz 14 gereiht.
"Es war ein ziemliches Chaos und durch den heftigen Regen war es richtig nass. Alle Fahrer vor mir habe ich einbiegen sehen und ich dachte auch, dass das die beste Entscheidung ist. Doch am Ende
machte sich der Poker nicht bezahlt. Trotzdem gab es wieder Punkte und damit bin ich natürlich sehr zufrieden", bilanzierte der Debütant.
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