Ein turbulenten Rennsonntag der Internationalen Deutschen
Motorrad-Straßenmeisterschaft am Schleizer Dreieck erlebte das Team Yamalube Motorsport Kofler beim vierten Stopp der Serie. Gleich drei Podiumsplätze gab in der Supersport, wo Andreas Kofler seine
Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte und auch Maximilian Kofler konnte als Streckendebütant zwei Zähler einfahren.
Das Meisterschaftswochenende in Schleiz zählt zu den Highlights des Jahres, weswegen auch die Hauptrennen der Supersport
und Superbike alle am Sonntag gefahren wurden. Somit wartete viel Rennstress auf das Team aus Attnang-Puchheim, mit gleich vier Einsätzen ihrer drei Piloten.
Nächtlicher Regen hatte dazu geführt, dass die Strecke beim Warm-Up der Superbike und der Supersport noch etwas feucht war. Im weiteren Tagesverlauf traute sich auch die Sonne auf das Schleizer
Dreieck. Die Fans waren in Scharen gekommen und dem Motorradfest auf der Naturrennstrecke im Südwesten von Thüringen stand nichts mehr im Wege.
Am Vormittag stand sowohl in der Superbike als auch in der Supersport das erste Rennen auf dem Programm. Maximilian Kofler konnte sich in seinem Rennen in der ersten Runde von Platz 17 sogar auf Rang
elf vorarbeiten, verlor dann im Rennverlauf allerdings noch ein paar Plätze. Am Ende klassierte er sich bei seinem Debütrennen am Schleizer Dreieck auf dem 15. Platz. Durch einen Gaststarter, der
nicht punkteberechtigt war, konnte der Attnang-Puchheimer sogar zwei Zähler auf sein Meisterschaftskonto einbuchen.
In der Supersport schien lange alles glatt zu laufen, denn Andreas Kofler lag zur Mitte des Rennens auf dem zweiten Platz, gefolgt von seinem Teamkollegen Lehmann. Am Ende der neunten Runde rutschte
in der letzten Schikane plötzlich der Führende Twan Smits weg und auch Kofler sowie ein weiterer Fahrer stürzten aufgrund einer durch eine Flüssigkeit verunreinigten Strecke.
"Ich habe gesehen, dass Twan vor mit gestürzt ist und genau in diesem Moment als ich das erkannt, habe bin ich selbst schon am Boden gelegen. Da blieb nicht viel Zeit, um zu überlegen“, schilderte
der 19-Jährige die Ereignisse. Das Rennen wurde daraufhin unterbrochen, nicht wieder gestartet und mit halben Punkten gewertet. Da Kofler seine Yamaha nach dem Sturz nicht in der vorgeschriebenen
Zeit von fünf Minuten in die Box zurückbringen konnte, stand für ihn am Ende leider ein DNF in der Ergebnisliste
.
"Grundsätzlich war das Rennen sehr gut. Wir haben die Pace vom Führenden Twan Smits sehr gut halten können. Dass es dann so ein Ende nimmt, ist ärgerlich auch mit der 5-Minuten Regel. Da kann man
nichts machen“, erklärte Kofler.
Lehmann, der bis dato auf einem aussichtsreichen dritten Platz lag, machte dadurch einen Platz gut und klassierte sich am Ende hinter Smits, der es zurück in die Box schaffte, auf Platz zwei. Dieser
Platz bescherte ihm 10 Punkte für die Meisterschaft.
"Ja es war ok. Es war nicht optimal, denn mir haben auf Andi und Twan zwei Zehntel gefehlt. Das war etwas schade und das Rennende durch den Ölfleck kein optimales Ende. Aber ich habe trotzdem die
Punkte mitgenommen“, resümierte der Neuling in der Supersport das erste Rennen.
Reglement verhindert weiteres Antreten in der Superbike
Der Nachmittag begann dann mit einer neuen Hiobsbotschaft. Die Yamaha YZF-R1 wurde vor dem Wochenende aufgrund der fordernden Naturrennstrecke in Schleiz mit einer neuen Bremsanlage bestückt. Diese
befand sich laut Reglement allerdings in einer Grauzone. So teilte die IDM dem Team mit, dass mit dieser Ausführung ein Antreten für Maximilian Kofler im zweiten Rennen der Superbike nicht möglich
ist. Andere Teams, die mit einem ähnlichen Problem konfrontiert waren, konnten durch einen Wechsel der Teile das Rennen in Angriff nehmen. Die Ausbeute des Wochenendes für den Superbike-Neuling aus
Österreich blieben damit zwei Meisterschaftspunkte aus Lauf eins.
"Es war für mich ein sehr forderndes Wochenende. Das erste Mal in Schleiz im Rennmodus zu fahren und dann auch noch ohne Rennsimulationen im trockenen, da die Trainings meist im Regen stattgefunden
haben, war nicht einfach“, erklärte der 21-Jährige.
Daraufhin zeigte das Team richtig Moral und ließ sich durch den Rückschlag nicht zurückwerfen. Mit einer Mammutaufgabe konfrontiert, die Yamaha von Andreas Kofler rechtzeitig für Rennen Zwei zu
reparieren, lief die Boxencrew zur Höchstleistung auf.
Gerade einmal fünf Minuten vor der Boxengassenöffnung wurde das Bike des Oberösterreichers fertiggestellt und er konnte auch den zweiten Lauf des Tages von der Pole-Position aus in Angriff nehmen.
Smits war allerdings auch im diesem Rennen nicht zu biegen. Kofler konnte lange den zweiten Platz halten. Doch eine Gruppe um seinen Teamkollegen Lehmann kam immer näher. Kurz vor Ende überholte der
stark fahrende Dresdner seinen Teamkollegen und sorgte somit für einen weiteren zweiten Platz am Schleizer Dreieck.
Vorsprung in der Gesamtwertung ausgebaut
"Im zweiten Rennen habe ich mich noch besser gefühlt. Die Pace war richtig stark. Insgesamt bin ich sehr happy mit diesem Wochenende. Das ist das Beste, dass ich bis jetzt in diesem Jahr gefahren
bin. Darauf müssen wir aufbauen. Die Auslaufrunde war mega. Die Fans sind hier echt etwas Besonderes. Die sind ganz nah an der Strecke und feiern das genauso wie ich“, sagte Lehmann.
Mit einem Doppelpodium im abschließenden Rennen gab es somit einen versöhnlichen Abschluss des Wochenendes. Der Meisterschaftsführende Kofler war begeistert von der Leistung der gesamten Boxencrew:
"Ein riesiges Dankeschön geht an alle hier im Team. Hätten nicht alle so zusammengeholfen, wäre ich im zweiten Rennen nicht am Start gestanden. Wir haben dann Schadensbegrenzung betrieben und
rausgeholt was möglich war. Das Wissen, dass das Bike im letzten Moment fertig geworden ist, ist im Kopf noch etwas mitgefahren.“ Trotz dieser turbulenten Ereignisse konnte er in der Supersport seine
Meisterschaftsführung ausbauen und geht mit 31,5 Punkten Vorsprung in das nächste Rennwochenende: "Das Ziel vom Wochenende haben wir trotz alledem erreicht. Wir haben wieder die Pole-Position geholt,
sind am Stockerl gestanden und fahren mit einem größeren Meisterschaftsvorsprung nach Hause, als wir hierhergekommen sind.“
Weiter geht es mit der IDM in zwei Wochen von 16. - 18. August auf dem TT Circuit im niederländischen Assen.
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